Überraschungen zum Weihnachtsfest
"Kapuzinerkresse", Öl, 2009.
Am 24., Heiligabend, Tag der Bescherung, verbrachte ich den Vormittag mit einer meiner "liebsten" Beschäftigungen: Geschenke einpacken. Die farbenfrohen Weihnachtspapierbogen rollten sich auf dem Tisch immer wieder zusammen, bis ich sie endlich im Griff hatte und zuschneiden konnte. Für meinen "liebsten Weltbetrachter" schlug ich sorgfältig das kleine Kultbüchlein "Der weiße Neger Wumbaba" ein und legte es zusammen mit exotischen Früchten in die Geschenktasche. Der "Weltbetrachter" soll doch schließlich gesund leben! Dazu das Jahresabonnement der "Neuen Lychener Zeitung", dass ich für ihn allerdings noch nicht bezahlt habe. Das ging ziemlich rasch. Uwe hatte einen Freund zum Fest eingeladen. Da fiel mir erst einmal gar nichts ein. Dann aber stieg ich in den Keller und suchte drei selbst gemachte Konserven für ihn aus, weil ich wusste, dass er ein Feinschmecker ist. Ein Glas Letscho, eine Pfirsich-Marmelade und ein Glas Aprikosen aus dem eigenen Garten. Die drei Gläser wurden passgerecht verpackt. Danach jedoch wurde es schwierig. Für meine liebe Jutta, Uwes Mutter, habe ich doch in aller Heimlichkeit ein Bild in Öl gemalt: Kapuzinerkresse - eine ihrer Lieblingsblumen. So hat sie die Blüten doch in Zukunft immer bei sich zu Hause zu hängen und muss im Sommer nicht jedesmal meinen Garten "plündern". Dass wollte ich ihr als Scherz sagen. Also habe ich erst einmal ein Schaumstoffvlies zurecht geschnitten, das Bild damit umwickelt und mit Klebeband befestigt - immer mit dem Gedanken: "Hoffentlich reibt es nicht die Farbe ab." Eigentlich Unsinn, denn es war schon einige Tage trocken. Dann kam das Gemälde in den letzten großen Weihnachtsbogen mit Schleifchen. Am Nachmittag machte ich mich an die Weihnachtsgans heran, die uns am 1. Feiertag vorzüglich schmeckte. Nach unserem traditionellen Besuch des Weihnachtsgottesdienstes in der erwürdigen, alten St.-Johannes-Kirche kam endlich die Stunde der Bescherung im Häuschen auf dem "Feld der Träume". Für mich hatte jeder der Drei etwas Hübsches vorbereitet. Jutta schenkte mir eine rote Krawatte mit handgemalten Violinen und Gesichtern darauf für meine Auftritte mit der Mandolinengruppe. Na, das wird ein Spaß werden! Und eine lustige Blechkatze mit wackelndem Kopf. Von Uwes Freund bekam ich nicht Nennenswertes. Stahlkünstler Uwe dachte sehr rationell und gar nicht surrealistisch: Er hatte vier neue Leinwände und einen großen Kasten Ölfarben für mich besorgt. Damit hat der Bursche mich mal wieder in die Pflicht genommen.
Mit Bockwurst und Kartoffelsalat ein schöner Heiligabend für uns alle.