Victoria - Gozos Hauptstadt
Enge, steile Gassen am Hang zur Zitadelle in der Altstadt Rabat (Victoria).
Nach unserem feuchtfröhlichen Bootsabenteuer in der Dwerja-Bucht fuhren wir zum Fischerdorf Xlendi, das heute schon lange kein kleines Fischerdorf mehr ist sondern ein touristisch attraktiver Ort mit Hotels und Gaststätten. Im Restaurant mit Massenabfertigung - aber gut - wählten wir unsere Fischgerichte und aßen wieder mit Genuss zu Mittag.
Nach kurzer Verdauungspause stiegen wir wieder in den kleinen Bus und fuhren nach Victoria, der pittoresken Hauptstadt von Gozo, von den Engländern so genannt. Genauso üblich ist der alte Name der Stadt - Rabat. Die Altstadt liegt zu Füßen der gewaltigen Zitadelle. Ihren Mittelpunkt bildet ein von großen Bäumen überschatteter Platz, auf dem Wochenmärkte stattfinden.
Viel bergauf über Stufen hatten wir zu laufen, bis wir auf dem Innenhof der Zitadelle angelangt waren. Das ist ein uralter Siedlungsplatz, der bis in das punische 3 Jhd. v. Chr. zurück datiert wird. In der römischen Kaiserzeit wurde der Ort als Municipium geführt, besaß also Stadtrechte mit selbständiger Verwaltung. Zur Zeit der byzantinischen Herrschaft erhielt die Zitadelle neuere Befestigungen, welche die Araber verstärkten. Im Jahre 1551 wurde die Zitadelle durch den großen Angriff der Piraten unter Dragut, wohl ein Türke, stark beschädigt, und die Insel verlor fast ihre gesamte Bevölkerung. Erst 50 Jahre später wurde die Festung wieder aufgebaut und Gozo neu besiedelt.
Es ist ein großartiges Erlebnis. oben auf der Mauer entlang zu laufen, die die ganze Anlage umgibt. Der Ausblick auf die weit unten in der ebene liegende Stadt ist einmalig schön.
Der Innenhof wird umgeben von dem Sitz des Erzbischofs, der Eingangsfassade der Kathedrale mit großer Freitreppe und einem im 17. Jhd. errichteten Gebäude, das den Gerichtshof beherbergt, der zur gozischen Universität gehört.
Die Kathedrale haben wir uns nicht von Innen angeschaut, weil der Nachmittag schon fortgeschritten war. Ich habe mir Gozo von oben betrachtet und war auch diesmal wieder voller Bewunderung.
Danach ging' zurück zum Fährschiff, und wir setzten wieder nach Malta über. Ein schöner Tag!