Vogelmiere-Salat
Vogelsternmiere (Stellaria media).
Nein, diesmal ist kein artisches Polstergewächs aus Lappland. Es ist die uns allen als Gartenunkraut bekannte Vogelmiere. Sie gehört, wie einige andere Mierenarten, zur Familie der Veilchengewächse (!). Und Veilchen sind essbar, nicht wahr?
Als ich heute vormittag durch den grauen, novemberlichen Garten ging, sah ich, dass sich die Vogelmiere auf größeren Flächen ganz schön breit gemacht hatte. Frisch grün ist ihr Blattwerk. Sie erinnerte mich sofort daran, dass meine Gartenfreunde im Sommer neben Blumen, Gemüse und Früchten vor allem mein überall allgegenwärtiges Unkraut "bewunderten". "Von der Vogelmiere kannst Du Salat, machen, hast Du das schon gewusst", fragten sie mich mit einem überlegenen Lächeln. Klar habe ich das gewusst! Aber ich dachte, das wäre ja wohl das Letzte, mir von diesem Hühnergemüse einen Salat zu machen!
Jetzt aber, wo es kaum noch etwas Frisches draußen in der freien Natur gibt, hatte ich plötzlich die fixe Idee, doch mal einen Salat zu probieren. Also schnitt ich drei größe Büschel aus der Erde. Achtete dabei genau, dass nicht die Gartenwolfsmilch dazwischen kam.
In der Küche wusch ich erst einmal alles fein säuberlich ab. Dann bekam ich das Grübeln: Wie mache ich das mit dem ganzen Gewirr an kleinen Zweiglein? Ich schnitt nur die blattreichen Zweigspitzen mit den Blütenknospen ab. Übrig blieb dann von den drei Büscheln nur ein knappes Drittel für den Salat. Folgendes Rezept habe ich ausprobiert:
Vogelmiere-Salat
- Triebspitzen der Miere
- Saft einer Limette
- eine mittlere weiße Zwiebel
- ein Teelöffel Honig
- einige Tropfen Chilliöl
- eine Prise Salz
- einen halben Esslöffel Olivenöl
- vier Esslöffel Wasser
- einen gelben Apfel.
Das vorbereitete Dressing habe ich gut verrührt. Dann habe ich Zwiebel und Apfel fein in Würfel geschnitten und ins Dressing gegeben. Anschließend wurde die Vogelmiere darunter gehoben. Das Salat war fertig. Ich war erstaunt, wie erfrischend und leicht nussig die Vogelmiere mit der süßsauren Note schmeckt! Von den Gartenunkräutern neben der Brennessel nicht das Schlechteste, die kleine Vogelmiere!
Und deshalb meine neue Devise: Was den Hühnern gut tut, ist auch für den Menschen gut.