Vorsicht vor Giftpilzen!!
Grüner Knollenblätterpilz.
Nach den starken Regengüssen in den letzten Tagen schießen die Pilze massenweise aus der Erde. Das lockt den Sammler auf's Fahrrad und in den Wald. Schon an den Waldwegen und am Rande der uckermärkischen Radfahrwege trifft man die verschiedensten bekannten und unbekannten bunten Gesellen. Auf meiner gestrigen Tour fand ich schnell eine Menge frischer Steinpilze, die ich fein säuberlich herausdrehte und in den Korb sammelte. Ich hatte die Kamera dabei und war gespannt, was ich noch so entdecken würde.
Nicht weit von den Steinpilzen entfernt leuchteten Champignons in reinstem Weiß. Wie groß war die Freude! Bei der Suche von Champignons bin ich jedoch vorsichtig, vor allem, wenn sie im Laubgebüsch stehen. Also - diese waren mir doch verdächtig! Als ich sie etwas anschnitt und auch am Hut leicht drückte, liefen sie chromgelb an. Ich schnupperte an den Hüten: "Nein! Das war kein guter Pilzgeruch." Also legte ich sie in einen besonderen Beutel.
Etwas weiter fand ich den nächsten heimtückischen Täuscher, den ich hier bei uns allerdings noch nicht oft gefunden habe, den grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) mit hellolivgrünem Hut und typischer, gut ausgebildeter Scheide am knolligen Stiel. Siehe Artikelbild oben). Dieser, wie auch der weit häufiger vorkommende weiße Knollenblätterpilz (Amanita virosa) ist tödlich giftig!!
Weißer Knollenblätterpilz.
Wieder zu Hause angekommen, schaute ich in mein Pilzbuch. Und siehe da! Meine Champignons entpuppten sich als Gift- oder Karbolegerlinge (Agaricus xanthodrma), chromgelb anlaufend mit unangenehmen Geruch, leicht nach Chemie. Also - ab in die Mülltonne und nicht noch einmal sammeln!!
Selbst ein guter Pilzkenner sollte immer vorsichtig sein! Erst am 27. 08. 2010 gab die Berliner Charité-Universitätsmedizin der Presse bekannt, dass sechs Personen mit schweren Vergiftungserscheinungen innerhalb von 24 Stunden stationär eingeliefert wurden. Die Patienten stammen aus dem Land Brandenburg und haben den weißen Knollenblätterpilz mit dem schmackhaften Wiesenchampignon verwechselt.