Vorweihnachtszeit

Veröffentlicht auf von anais

Die Zeit vor dem abendländischen Fest - einmal mit zwei Augen betrachtet:

Vorweihnachtszeit

Vorweihnachtszeit - eine zwielichtige Zeit.
Über den Alltag strahlt wieder festlicher Glanz.
Lässt vergessen uns Sorgen und Leid.
Für ein paar Wochen scheint wieder die Welt
voller Liebe, Freude, Eintracht und ganz.

Indess: Erlebt wird die Zeit auf sehr eigene Weise.
Von einem gierig geschäftig, vom anderen stille und leise.
Unter dem gepredigten Mantel der Nächstenliebe
gedeihen - wie immer - verschiedene Triebe.

Energieriesen lassen die Strompreise steigen.
Im Park hüllt sich der Obdachlose in "Bild-Zeitung" und Schweigen.
Im KaDeWe kauft sich der Krisengewinner um und dumm.
Am Cottbusser Tor dreht der Verlassenen seinen letzten Euro um.

In der S-Bahn steht der Arme mit dem "Straßenfeger"
vor dem Biedermann - nobel und integer.
In der Boutique kauft sich die Lady teure Galoschen.
Im Stübchen sitzt manch' Rentner und zählt seine Groschen.

Beim Arbeitslosen flattern Spendenbitten ins Haus.
In Villen wird heut' schon gefeiert in Saus und in Braus.
Das Rad der Geschichte Globalisten lenken.
Wer wird da an hungernde Kinder denken?

So läuft wieder Weihnachten auf gleichem Gleise.
Und jeder feiert's auf seine Weise.

Veröffentlicht in Meine Gedichte

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<br /> sehr gute Idee, mit kühlen Getränken, Eis und Sonnenliegen.<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Ja, aber dann musst Du doch zumindest die theoretische Konzeption für die Revolution erarbeiten!!!<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
X
<br /> Mach ich mit, aber warten wir bis zum Sommer. Wenns kalt ist, geh ich nicht so gerne auf die Straße!<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Fein!! Da werden wir also die Revolution wohl an den Strand verlegen, oder?<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
X
<br /> Ich bin da nicht ganz Eurer Meinung. Wenn ein Reicher eine große Summe gibt, hilft er damit vielen Menschen, auch wenn das nicht uneigennützig ist. Es ist wichtig, dass solche "Geldsäcke" etwas<br /> abgeben. Dass er dafür ein teures Gemälde bekam - sei´s ihm gegönnt und ein Anreiz, beim nächsten Mal noch mehr zu geben.<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Okay! Meinung akzeptiert. Du bist ein Realist. Die Armen werden dadurch nicht reicher, aber sie haben für dem Moment eine Freude. aber - wie wär's mit einer Revolution?<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
M
<br /> Da war heute ein Bild in der Zeitung. Irgendein Großindustrieller hat eine stattliche Summe gespendet für irgendeinen wohltätigen Zweck, wie das in der Vorweihnachtszeit so üblich ist. Als Dank<br /> dafür erhielt er ein Gemälde von einem namhaften Künstler geschenkt. Da war also dieser Großindustrielle mit dem teuren Gemälde, stolz über seine Nächstenliebe, die er von der Steuer absetzen kann,<br /> und ich habe mich gefragt, ist die Nächstenliebe von jemandem, der es sich nicht leisten kann, so viel zu spenden, weniger wert? Immerhin wird der Reichtum des Großindustriellen zum Dank noch<br /> vermehrt. Auch deshalb bin ich in der Weihnachtszeit immer sehr irritiert.<br /> Liebe Grüße von Margot<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Da geht es mir genau so. Eine kleine Spende von einem weniger Bemittelten sollte viel mehr geschätzt werden als von einem Reichen. Aber die vielen kleinen Spenden bleiben meistens anonym.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
D
<br /> In dem Gedicht ist sehr viel Wahres. Leider. Wünsche Dir ein schönes WE. LG Doris<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Ja, und ich denke mal, daran wird sich auch so bald nichts ändern.<br /> Wünsche Dir auch ein schönes Wochenende!<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
M
<br /> <br /> Zu angenehm wird er leider nicht werden<br /> <br /> <br /> Trotzdem danke<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> Dann wird eben die kommende Woche um so angenehmer!<br /> <br /> <br />
M
<br /> <br /> Aha, dann bist du also schon in richtiger Festtagsstimmung wie<br /> <br /> <br /> Wie immer ein feines Gedicht<br /> <br /> <br /> Dir ne gute Restwoche<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> Es kommt drauf an, zu welchen Leuten Du mich zählst. Lach! Noch bin ich nicht in Festtagsstimmung. Das kommt immer erst kurz davor. Vielen Dank für die guten Wünsche zur Restwoche. Ich wünsche Dir einen angenehmen Freitag!<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />