Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann?
Niemand! Und wenn er aber kommt? Na, dann kommt er eben! An dieses Kinderspiel auf der Straße erinnerte mich neulich abend diese Szene auf dem Gartenweg. Die Abenddämmerung war schon vorüber, und die Nacht warf ihre dunklen Schatten auf Blüten, Gräsern und Erde.
Lucie und Peace hatten in den vergangenen Wochen nicht nur den Hof erobert sondern bereits den Garten erkundet. Mache ich mich auf und laufe den Weg hinunter, sind sie sofort da und folgen mir. So war es auch an jenem Abend. Peace, der neugierige Kater, schaute erst einmal auf dem Sims der Hoftreppe in das Gelände, ob sich etwas regt und bewegt.
Er machte einen Satz auf das Fensterbrett, sprang aber gleich wieder herunter, weil ich über den Hof zum Gartenweg ging.
Der gute Willi, der schwarze Hauskater, etwas behäbig und kaum aus der Ruhe zu bekommen, machte sich hinter mir ebenfalls auf den Weg.
Lucie und Peace waren schneller als wir. Schon liefen sie ins Blumenbeet, kamen wieder heraus und setzten sich kurz. Gespannt schauten sie zu Willi und mir. Ich machte ein paar Schritte nach vorn an den beiden vorbei. Mit der Kamera in der Hand wartete ich, was passieren würde.
Als Willi auf die Zwei mit leuchtenden Augen zulief, ergriffen sie die Flucht. Peacy nach links, Lucie nach rechts. An jenem Abend hatten sie noch Angst vorm schwarzen Mann. Heute springt Peace mit gekrümmtem Rücken und gesträubtem Fell vor Willi her wie ein frecher Provokateur.