Fischers Gänse

Fischers Gänse
Auf der Insel im Großen Lychensee
hielt Fischer Nowak junges Federvieh.
Achtzehn Entlein und zwei schöne Güssel
fraßen lustig schnatternd aus der Schüssel.
Eines Tags war mal die Schüssel leer.
Die Fischersfrau ruft lauthals, ach, ojeh!
Sie watschelten hintereinander her
den Hang hinunter in den blauen See.
Die Fischer suchen am Ufer entlang
im Schilf und auch in den Hün`schen Binsen,
am Buchenwinkel, in der Ascherlank,
in Seerosen und in Wasserlinsen.
Weg ist das Federvieh, trotz der Suche.
Der Frühling vergeht, der Sommer wird heiß.
Gelb färbt der Herbst schon am Strand die Buche.
Der Winter naht, auf dem Wasser schwimmt Eis.
Fischersfrau Nowak hat große Sorgen.
Was brat`ich nur für den Weihnachtsschmaus?
Und schaut wie immer jeden Morgen
so voller Wehmut aus dem Fenster raus.
Doch eines Morgens, oh, welch`ein Glück,
ist fröhliches Geschnatter vor dem Haus.
Alle kehrten auf die Insel zurück.
Fett und sehr kräftig, so sahen sie aus.
Wie freuten sich die Fischer, jung und alt.
Gesichert war nun der Festtagsschmaus.
Welch`köstlichen Düfte strömten schon bald
aus der Küche durch`s ganze Fischerhaus.
Heutzutage geht es auf dem Langen Werder nicht mehr so lustig zu. Das Eiland ist verödet, und Warnschilder schrecken Neugierige vor dem Betreten der Insel ab.
