Meine erste Oca-Ernte

Veröffentlicht auf von anais

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Heute gings nicht hoch hinaus sondern tief hinab in das Erdreich. Ich habe den Knollen-Sauerklee geerntet. 7 Brutknollen hatte ich im Frühjahr durch Tausch von einem Hobbygärtner erhalten. Die Jungpflanzen wie Yacon im Gewächshaus vorgezogen und auf einem Beet mit lockerer, sandiger Erde im Mai ausgepflanzt. Dieser halbsukkulente Sauerklee hat sich über den Sommer zu einem großen, grünen Teppich ausgebreitet. Ich hatte die Pflanzen wie Kartoffeln angehäufelt und später über die Ranken zusätzlich Erde geworfen. Die Kollenbildung setzt erst spät bei Tag und Nachtgleiche an.

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Ich hatte mir vorgenommen, mit der Ernte bis Ende Oktober zu warten. Die rötlichen Knollen sind zwar nicht sehr groß - wahrscheinlich werden sie auch nicht viel größer - aber dafür hingen sehr viele an den Ranken und den Wurzelballen. So erntete ich von den 7 Pflanzen fast einen Spankorb voll. In der nächsten Zeit gilt es auszuprobieren, wie sie zubereitet und verzehrt werden können. Einen Teil der Kleinen werde ich als Brutknollen für das kommende Frühjahr zurückbehalten.

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Oca ist ein traditionelles Gemüse in den südamerikanischen Andenländern. Es wird aber auch in anderen Gebieten, z. B. in Neuseeland angebaut. In Lateinamerika heißt es je nach Region Oca, Apilla, Apina, Hibia und in Neuseeland und Polynesien einfach Yam. wobei wir etwas anderes unter der Bezeichnung Yam-Wurzel kennen.

Das Gemüse ist einjährig und hat eine lange Vegetationszeit. Verwertet werden die Kollen gekocht, gebraten und geröstet. Die jungen Triebe dienen als Frischgemüse, ebenso die Blätter.  In Südamerika sind sie Teil der Suppen. In Mexiko werden die Knollen roh mit Salz, Zitrone und Pfeffer gegessen. Der Geschmack ist säuerlich würzig. Setzt man die geernteten Knollen eine Zeit lang dem Sonnenlicht aus, sollen sie leicht süß werden. Dabei geht wohl auch zugleich der Oxalsäure-Gehalt zurück, wobei in der Knolle weniger Oxalsäure enthalten ist als in den Ranken und Blättern.

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Oca enthält Protein, Kohlenhydrate, Calcium, Phosphor und reichlich Vitamin C. Für Menschen mit Nierenleiden ist das Gemüse nicht zu empfehlen.

Trocken in Sand gelegt, sollen die Knollen bis März haltbar sein.

Als "Konkurrenz" zur Kartoffel wurde Oca 1830 in Europa eingeführt. Hat sich aber nicht als verbreitetes Gemüse durchgesetzt. 

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<br /> <br /> Herrlich, wie experimentierfreudig Du bist! Und den "grünen Daumen" hast Du sowieso. Bei mir gedeiht vieles nicht, obwohl ich schon Sachen nehme, die in Kübeln etwas werden sollen.<br /> <br /> <br /> Dennoch habe ich Glück, denn im Erdgeschoss wohnt die Kerstin, die mit Liebe den kleinen Innenhof wundervoll schmückt.<br /> <br /> <br /> Herzliche Grüße!<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> <br /> Hallo Xammi! Es macht Spaß, immer wieder mal etwas Neues auszuprobieren. Wobei ich bei Oca überlege, ob ich dafür wieder ein ganzes großes Beet hergebe, denn der Aufwand lohnt sich im<br /> Verlgeich zur Größe der Knollen nicht.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />
C
<br /> <br /> Wieder so etwas exotisches. Anscheinend trifft sich in deinem Garten die ganze botanische Welt!?<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> <br /> In meinem bescheidenen Garten trifft sich nur eine kleine Auswahl. eigentlich habe ich fast alle vorgestellt. Es fehlen nur noch die Erdmandeln - aber nur für gute Zähne<br /> <br /> <br /> <br />
X
<br /> <br /> Lieber Joachim, wir waren mehrmals in Neuseeland mit einem Campmobil unterwegs. Mit Begeisterung habe ich eingekauft und die bekannten und unbekannten Genüsse ausprobiert. Beim ersten Mal Yams<br /> wusste ich nichts damit anzufangen. Ich habe sie einfach in einem Gemüseeintopf verwendet. Beim Zubereiten habe ich einfach mal in eine rohe Knolle reingebissen. Schon liebte ich sie. Die sind<br /> richtig lecker zum Knabbern.<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> <br /> Hallo Xammi! In Neuseeland wird der Geschmack der Knolle vielleicht besser gewesen sein. Ich muss noch etwas warten bis sie etwas süß werden. Habe sie aber schon gebraten zubereitet. Schmeckt so<br /> ähnlich wie Bratkartoffeln.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> <br /> Hochachtung! Du bist ein Gartenfachmann mit umfassendem Wissen. Unter Yam stell ich mir was Anderes vor. Und statt Oca kenn ich Ocra. Was es alles gibt!<br /> <br /> <br /> Grüße aus dem unfreundlicher werdenen Hommertshausen<br /> <br /> <br /> von RE<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> <br /> Hallo RE! Eigentlich ist das alles nur das Resultat meiner Neugierde und Experimentierfreudigkeit. Ocra ist mir ebenfalls bekannt. Ich glaube, das sind die Schoten des Gemüse-Eibischs. Bei uns<br /> sieht es heute auch nicht freundlich aus sondern trüb und diesig.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />
K
<br /> <br /> Hallo Joachim, sehr interessant Dein Artikel über die Oca Ernte. Auch eine Frucht, die ich schon mal gegessen habe, mir aber keine Gedanken darüber machte. Ich kann mich nur an einen süßen<br /> Geschmack erinnern und ziehe unsere normale Kartoffel vor. Vielleicht gibt es ja Zubereitungsarten, die geschmacklich besser sind. Ich habe sie in einem Restaurant in Florida gegessen, ich glaube<br /> es war ein mexikanisches Restaurant. Wie ich Dich kenne, wirst Du schon eine gute Variante finden.<br /> <br /> <br /> Bei Deiner gesunden Ernährung und Deinem Unternehmungsgeist, wirst Du sicher hundert Jahre alt! Wenn ich dann noch lebe, komme ich zur Party mal in Lychen vorbei. <br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Katharina<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> <br /> Hallo Katharina! Interessant, dass Du Oca in einem mexikanischen Restaurant in Florida gegessen hast. Ich habe hier einem Mexikaner die Knollen gezeigt. Er kannte sie nicht. Aber in Mexiko gibt<br /> es die auch. Ich kann leider nicht mit Gewissheit sagen, ob ich hundert Jahre alt werde. Aber die Party können<br /> wir kurz davor feiern.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim <br /> <br /> <br /> <br />