Glückwunsch zum Frauentag!
Cymbidium-Hybride.
Allen Damen, die heute auf meinen Blog schauen, möchte ich mit dieser Orchidee herzlich zum Internationalen Frauentag gratulieren, dem Ehrentag und zugleich Kampftag für alle Frauen der Welt, die um die Gleichberechtigung ringen. Aus der Arbeiterbewegung, vor allem durch Clara Zetkins Initiative, wurde er vor 100 Jahren ins Leben gerufen. In unserer heutigen Gesellschaft sollte er mehr Beachtung finden!
Ich selbst kann mich an die Zeit meines aktiven Arbeitslebends erinnern, als der 8. März in jedem Jahr in allen Betrieben, Einrichtungen und Verwaltungen besonders gefeiert wurde. Ich arbeitete zuletzt nach der Wende in der Kreisverwaltung, im Bereich Soziales. Der Internationale Frauentag wurde von den männlichen Mitarbeitern vorbereitet.
In den ersten Jahren - auch noch nach der Wende - tat das jedesmal ein älterer Kollege mit großer Genauigkeit und Hingabe. Ich muss sagen, ich empfand das damals schon als etwas übertriebenen Kult, weil vor allem in der Verwaltung die übergroße Mehrheit der Mitarbeiter und Leiter Frauen waren. Und sie beherrschten natürlich das Feld. Schon in früheren DDR war nach meiner Auffassung die Gleichberechtigung der Frau voll verwirklicht. Kinderkrippen und -gärten, die Schulen mit ihren Schulhorten am Nachmittag nahmen den Familien viel Arbeit bei der Erziehung ihrer Kinder ab, sodass beide Partner voll und ganz ihrer Arbeit nachgehen und Geld verdienen konnten.
Für mich war also dieser Tag eigentlich überflüssig. Aber - jedesmal saß ich mit an der Frühstückstafel!
Als unser älterer Kollege ausschied, oblag mir dieses Ehrenamt, bereits am Tage zuvor alles für eine gute Frauentagsfeier vorzubereiten. Mit nicht allzu großem Spaß an der Freude kaufte ich jede Menge Usambara-Veilchen ein. Jede Kollegin sollte ein Töpfchen erhalten. Dann galt es, das Frühstück für 7.30 Uhr im Büro der Chefin vorzubereiten, wo alle zusammentrafen. Dazu wurden beim Fleischer Aufschnitt und Bockwürste bestellt und beim Bäcker ausreichend Brötchen. Eier wurden zu Hause weich gekocht für die Eierbrötchen. Butter musste auf den Tisch und Senf, genügend hübsch gestaltetes Obst und wenn möglich noch eine Tischdekoration mit Blumen. Alles musste schon früh um 7.00 Uhr abgeholt und zubereitet werden. Vor allem war eine große Kanne Kaffee zu brühen, und wehe- es fehlte die Kaffeesahne!
Pünktlich marschierten alle ein und nahmen am gedeckten Tisch Platz. Ich hielt eine kurze Glückwunschansprache, und unser Frühstück konnte beginnen. Es war nur eine halbe Stunde vorgesehen, denn um 8.00 Uhr begann für uns alle der Dienst!
So war das damals. Ob das heutzutage im Amt noch genauso ist? Wer weiß?