In den Buskett Gärten
Mit den Worten "Geheimnisvolles Malta" in Gedanken stiegen wir am Mittwoch erwartungsvoll in den Bus zum gleichnamigen Tagesausflug. Zuerst besichtigten wir die Buskett Gardens am Fuße des Verdala Palastes. Seit über 30 Jahren gelten sie als das "größte Wäldchen Maltas". Immerhin ist es eine ausgedehnte, weite Parkanlage mit mächtigen Kiefern, Steineichen und vor allem vielen Zitrusbäumen. Für uns war es ein Genuss, durch die oft schattigen, von Steinmauern umsäumten Wege zu spazieren. Mich interessierte die Vegetation, und ich ergötzte mich mit Jutta an den leuchtenden Orangenfrüchten. Ab und zu sahen wir auch gelbe Zitronen zwischen dem dunkelgrünen Laub.
An bestimmten Stellen, die den Blick in die Ferne freigeben, sieht man auf einem Hügel den Verdala Palast am Horizont. Er entstand um 1586 unter dem Großmeister Loubenx de Verdalle. Dort soll sich in der damaligen Zeit die Führungsspitze des Ritterordens vergnügt haben. Heute dient der Palast als Privatwohnung des Präsidenten.
Sonntags ist der Park beliebtes Ausflugsziel der maltesischen Familien zum Picknick.
Angelegt wurde er auf Geheiß der Großmeister, die ihren Palast im 18. Jahrhundert mit einer französischen Gartenanlage umgeben wollten. Später wurde der Garten sehr vernachlässigt, ist aber heute wieder gepflegt und schön anzuschauen
Ich lief auf dem Rundgang meistens weit hinter der Touristengruppe, mal mit Jutta, mal allein, weil ich die Ruhe genoss, zwischen die Gewächse und Bäume schaute und ab und zu fotografierte. Als alle am begehrten Häuschen Schlange standen, eilte ich schnell vorbei, nahm ein Foto auf, als sich der Marsch wieder in Bewegung setzte und schlug mich etwas in die Büsche.
Unsere freundliche, etwas ältere maltesische Reiseführerin hatte nämlich öfter auf die Johannisbrotbäume gezeigt, die in arabischer Zeit auf die Insel kamen. Heute sind sie weit verbreitet. Die süßen Schoten werden zu Mus und Sirup verarbeitet. Johanniskernmehl wird hergestellt. In alten Zeiten aber dienten die immer gleich großen und gleich schweren Samen, die Karate, als Gewichte für das Abwiegen der Diamanten.
Einen Johannisbaum und zumindest seine Blätter wollte ich auf dem bild festhalten. Geblüht haben sie nicht. Es waren auch keine Früchte zu sehen. Das abgefallene Laub und die leeren Schoten werden für Kompost und Humuserde von den Bauern genutzt. als ich mit dem Suchen und Fotografieren fertig war, war die Gruppe samt meiner Jutta verschwunden. Gleich um die Ecke, hinter der hohen Mauer war der Parkplatz. Alle saßen schon im Bus und warteten auf mich. Aber - alles nette Leute - keiner meckerte.