Mein eigenes Kirchlein
Als ich vor einiger Zeit das "Kirchlein im Grünen" fotografierte und beschrieb, inspirierte es mich zum Malen. Ich hielt es für nicht allzu schwer, weil es nur ein kleines Bauwerk ist. Da hatte ich mich aber getäuscht, denn - die Proportionen müssen einigermaßen stimmen. Es war eine Aufnahme vom späten Nachmittag, und schließlich sah ich Blätter über Blätter in allen möglichen Schattierungen. Freunde meinten: "Da kaufe Dir mal genügend Ölfarbe und ausreichend Grün." Farben hatte ich, weil ich beim Aufräumen des Kellers das Kästchen mit den Ölfarben meines Vaters von 1945 entdeckt hatte. Er hatte mit seiner Malerei damals unsere Familie ernährt, denn die Kulturoffiziere der Roten Armee aus Hohenlychen haben sie ihm abgekauft. Die meisten Tuben waren noch weich, und ich konnte zwei Bilder mit den alten Farben malen. Ich freue mich, dass es die alten Tuben von Vater sind. Für das Kirchlein allerdings haben sie nicht gereicht. Ich kaufte ein neues Set und auch Leinwand. So habe ich mich - immer zwei Stunden lang - durch die Kirchenlandschaft gemalt, und heute Vormittag kam ich zu dem Schluss: Es reicht! Also - jetzt zeige ich mal mein eigenes Werk. Es ist wohl mehr naturalistisch und nicht so surrealistisch wie die Stahlplastiken meines liebsten Weltbetrachters. Aber - man kann sich ja noch entwickeln.