Sauerampfersuppe
Gartensauerampfer (Rumex acetosa).
Vor einigen Jahren habe ich Gartensauerampfer gesät, und diese Staude treibt jedes Jahr ihre saftigen, grünen Blätter. Der Sauerampfer kommt in seiner wilden Form in Nordasien und Europa vor. Bio-Gärtner bauen gerne die verbesserten, gezüchteten Pflanzen an. Verwandt ist er mit dem Rhabarber und hat einen ähnlich herbsauren Geschmack. Bereits in der Antike war der Sauerampfer bei den Römern wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung beliebt. In der traditionellen französischen und englischen Küche spielt er noch heute eine wichtige Rolle. Im Mittelalter entdeckten Kräuterheilkundige, dass er vor der Vitaminmangelkrankheit Skorbut schützt.
Weil ich vor einiger Zeit eine Brennesselsuppe probiert habe, versuchte ich es heute mit der Sauerampfersuppe. Nach längerem vergeblichen Suchen in modernen Büchern fand ich ein Rezept in einem alten Kochbuch. Die Zubereitung ist einfach:
Ich pflückte eine Schüssel voll mit jüngeren Blättern. Sie wurden gewaschen und zerschnitten. Nach dem traditionellen Rezept dünstete ich sie in zerlassener Butter, gab 2 Esslöffel Mehl hinzu und 1/2 Liter kochendes Wasser, in dem ich allerdings einen Würfel Gemüsebrühe aufgelöst hatte. Sonst sollte das Gericht mit Maggi-Würze abgeschmeckt werden. Alles ließ ich noch einmal 15 Minuten kochen. Zum Schluss werden zwei geschlagene Eigelb darunter gerührt. Etwas Pfeffer und vielleicht Salz hinzugeben, und fast servierbereit ist die Sauerampfersuppe.
Nun fehlten mir jedoch die empfohlenen Weißbrotcroutons. Deshalb habe ich mir sie von einem Brötchen selber etwas angeröstet. Auch mit Reis soll sie schmecken.
Ein leckeres, leicht säuerliches und gut bekömmliches Gericht. Guten Appetit!