Steinzeitparty
Mit dem Jägerfell des Steinzeitmenschen beschwört Uwe, mein "liebster Weltbetrachter", link die Geister am lodernden Feuer. Er ruft sie an, denn sie sollen seiner Sippe reichlich Fleisch bescheren. Alle sind ausgehungert und durstig. Zuvor schwingt er zur Begrüßung seine furchteinflößende Keule, mit der er nicht nur Jagdglück hat, sondern bei Streit auch seine Stammesbrüder und -schwestern zur Ordnung ruft.
Sobald alle wieder gefügig sind, ist er zufrieden und macht sich an angenehmere Dinge heran. Er berührt zärtlich seine Lieblingsfrau und prüft, ob sie nur ihm allein gehört.
Ich, als Stammesältester beobachte alles mit der Gelassenheit des Alters. Aus unserem Tauschhandel mit den Römern habe ich für meine trüben Augen eine Brille ergattert. Mit ihr entgeht mir nichts. Die Stammesmutter im Hintergrund muss sich in Schweigen hüllen.
Der Geisterbeschwörer hat mittlerweile einen Bärenhunger und nagt aus Verzweiflung an einem alten Rehknochen.
Ein Stammesjüngling gerät in narzisstischer Anwandlung über sich selbst in Entzücken und zeigt sein wahres Gesicht.
Gleich darauf streiten sie sich erbittert um die Leckerbissen, die nur allein der Sieger vernaschen darf.
Zum Schluss, noch vor dem späten Nachtlager, darf eines nicht fehlen: Die Haarpflege.
Von meiner Sippe nach dieser Party total geschafft, gehe ich auf Reisen in den kalten Norden und lasse mich eine Weile hier nicht blicken! Lach!