Die Totentrompete! Ein Portrait.
Herbst- oder Totentrompeten (Craterellus cornucopioides).
Fotos: J. Hantke.
Die wohl mehr volkstümliche Bezeichnung "Totentrompete" ruft beim Pilzfreund sicherlich anfangs Skepsis hervor, denn dieser Name klingt gruselig. Als mich neulich eine Nachbarin mit einem Korb voll dieser dunklen Geschöpfe sah, meinte sie nur: "Die würde ich niemals essen!" Na, da verpasst sie was!
Wegen seiner dunkelgrauen bis schwarzen Färbung wird er oft so genannt. Die offizielle und schönere Bezeichnung lautet Herbsttromete. Das ist ein echtes, selbst geschossenes Portrait meines Freundes:
Gerade jetzt, zur Herbstzeit, findet ihn der Sammler in lichten Buchenwäldern mit alten Baumbeständen - meistens an Hängen, die dem Süden zugewandt sind. Hat man Glück, so tritt er in regelrechten Kolonien auf. Ich hatte solches Glück und brauchte nur zu schneiden. Hier sieht man eine solche Gruppe in ihrem Habitat:
Der Pilz gehört zu den Pfifferlingsartigen, und nicht selten wächst er dort, wo auch die bekannten Pfifferlinge zu finden sind. So hat man seine doppelte Freude!
Das ist - wie man sieht - auch mir gelungen:
Die Herbsttrompete ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Aber, Veganer, aufgepasst! Roh ist sie unbekömmlich! Sie lässt sich in vielfältiger Form zubereiten und reizt deshalb zum Experimentieren in der Küche. Es ist auch nicht viel zu verputzen. Nur den unteren Rand am Stiel wegschneiden. Ich nehme sie z. B. für chinesische oder thailändische Gemüsegerichte, besonders, wenn diese mit Kokosmilch zubereitet werden. Aber auch schwarz in der Pfanne mit einem hellen, weißgelbem Ei sind sie ein Mund- und Augenschmaus. Die Totentrompete einet sich gut zum Trocknen. Das habe ich mit dieser großen Menge getan, und der Haufen wurde zu einem Häuflein, das sich lange aufbewahren lässt.
Die Pfifferlinge - versteht sich von selbst - wurden am selben Abend frisch in die Pfanne gehauen. Lach!
Die Totentromete in der "Urne", reicht für den ganzen Winter!