Schwarze Erde
Foto: Hartmut Neumann, Naturwacht "Uckermärkische Seen".
Heute bin ich in die sumpfigen Wiesen gefahren, um an ausgehobenen Wassergräben Torferde für die Teilung und Neupflanzung meiner Freilandorchideen zu holen. Als ich die tiefschwarze Erde aushob, wurde mir bewusst, wie wertvoll sie ist. Ist sie doch Grundlage für alles Gedeihen in dieser Welt. Ohne sie gäbe es weder Pflanzen, Tiere noch Menschen. Und weil der Mensch als "Krone der Schöpfung" sich dieser elementaren Bedeutung oftmals gar nicht mehr bewusst ist, ja sogar durch Raubbau in großem Stile die Erde verwüstet und unfruchtbar macht, habe ich meine Gedanken in einem kleinen, einfachen Gedicht niedergeschrieben. Das ist zugleich sozusagen mein Glaubensbekenntnis. Als ein Beispiel für gefährdete Arten habe ich das schöne Strohgelbe Knabenkraut als Illustration beigefügt.
Schwarze Erde
Ich schau auf schwarze Erde
und seh`, da keimt ein Blatt.
Gedeihe Keim und werde!
Die Erde macht Dich satt.
Die Erde macht mich denken.
Hat sie so starke Kraft?
Kann sie das Wachstum lenken?
Ist sie`s, die Leben schafft?
Aus Erde wird Getreide.
Aus Korn wird unser Brot.
Das Vieh grast auf der Weide,
auf Erde, schwarz und rot.
Aus Erde sprießt das Leben.
Sind wir ein Teil von ihr?
Hat sie uns Kraft gegeben?
Ohne sie, was wären wir?
Ich greif`in frische Erde.
Sink`nieder auf die Knie.
Ich mag Dich, Mutter Erde.
Und sterben darfst Du nie!