Alter Glanz in Hohenlychen
Nur wenigen Neugierigen war es in jüngster Vergangenheit vergönnt, die ehemaligen Heilstätten Hohenlychen von innen zu betrachten. Der Zahn der Zeit hat nicht nur an den Außenfassaden genagt, sondern auch die Inneneinrichtungen haben gelitten und sind vom Verfall gezeichnet. Mein Freund und Lychener Stadtchronist Eberhard Kaulich - passionierter Sammler und Herausgeber von Informationsmaterial aus der Stadtgeschichte - hatte kurz nach der Wende während einer Führung für Besucher durch das Gelände Gelegenheit, interessante Details in den Sanatorien und Häusern mit der Kamera aufzunehmen . Das besorgte - genauer gesagt - sein Enkel, den er anwies: "Fotografiere alles, was Du kannst!" So habe ich beim Anschauen der Bilder einige herausgefunden, die ein wenig den alten Glanz und Jugendstildecors zeigen. Besonders schön sind die Buntglasfenster im früheren Auguste-Viktoria-Sanatorium, wie z. B. diese:
So, wie die Buntglasfenster, entbehren auch die Fliesen an den Wänden der Korridore und Behandlungsräume trotz Beschädigung nicht der Schönheit und des auserlesenen Geschmacks:
Die Fliesen stammen aus den Werkstätten der Berliner Firma Villeroy & Boch, die heute noch existiert. Mein Blick viel sogleich auf die Raubkatze. Das ist meines Erachtens wohl ein Gepard - nicht in Verbindung zu bringen mit dem Chefarzt Prof. Dr. Gebhardt aus der Nazi-Ära, denn die Fliesen wurden bereits um 1910 beim Bau des Auguste-Viktoria-Sanatoriums angebracht. Siehe auch die Seite "Die Heilanstalten Hohenlychen".link