Der Feldner aus Rutenberg
Im Nordwesten von Lychen liegt das lang gestreckte,. malerische Straßendorf Rutenberg. Charakteristisch für den Ort sind die sehr alten Linden an beiden Seiten der Dorfstraße, die zum Glück noch nicht baulichen Veränderungen zum Opfer gefallen sind.
Rutenberg ist eine mitteralterliche Gründung aus der Zeit der deutschen Ostkolonisation (1134 - 1320). 1307 ist es zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Albrecht II. von Brandenburg wollte hier eine Grabeskirche für sich errichten lassen. Dazu kam es allerdings nicht, denn Albrecht II. stiftete das Zisterzienserkloster Himmelpfort. Rutenberg kam in den Besitz von Himmelpfort. Während der Bauzeit des Klosters sollen die Mönche hier ihren Aufenthaltsort gehabt haben. Durch Raubritter und den Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf stark verwüstet. Im Gegensatz zu Retzow muss wohl die im gotischen Stil errichtete Feldsteinkirche die Wirren überstanden haben, oder sie wurde wieder aufgebaut. Sie war wahrscheinlich eine einfache Saalkirche ohne Turm, denn dieser wurde erst später aus Backstein hinzugefügt.
Rutenberg war kein reiches Dorf. Eine Reisebeschreibung aus dem Jahre 1737 schildert es als das "allerärmste und allermiserableste Dorf in königlichen Landen". Der Acker sei sandig, kaltgründig und "sauerbeizig". Trotz alledem war die Pfarrstelle im 18. Jahrhundert sehr begehrt, und um ihre Besetzung gab es mehrfach großes Gerangel.
Eine Episode hat bis heute namentliche Spuren hinterlassen. Als Napoleon von den Russen zurück geschlagen wurde, und die russischen Truppen durch die Mark kamen, fand ein Bauer aus dem Dorf Menz in der Nähe von Fürstenberg/Havel einen russischen Kanonier verletzt auf dem Feld. Er nahm den armen Kerl mit nach Hause und pflegte ihn. Er konnte ihn aber nicht satt bekommen. Auf dem Fürstenberger Markt übergab er ihn dem Rutenberger Pfarrer, weil der auf der Suche nach einem Knecht war. So kam der junge Russe nach Rutenberg, verliebte sich in ein Himmelpforter Mädchen und wollte heiraten. Weil sein Name nicht bekannt war, wurde er nach seinem Fundort schlicht und einfach "Feldner" genannt. Der Russe wusste noch den Distrikt in Russland, aus dem er herstammte.
Der Rutenberger Pfarrer sandte einen Brief dorthin und erhielt die Geburtsurkunde. Der junge Russe blieb aber bei seinem deutschen Namen Feldner und heiratete. Seine Enkel waren später in unserer Gegend Töpfermeister mit Namen Feldner.
Auf dem ehemaligen Gutshof neben der Kirche befand sich bis Ende 1950 eine Brennerei, wo aus Kartoffeln Sprit hergestellt wurde. Viel Besuch erhält zur Zeit die Rutenberger "Kräuterhexe", die jederzeit leckere und gesunde Rezepte bereit hält.
Aus Rutenberg stammt eines der älteten Lychener Bauerngeschlechter. Die Familie Berg verfügt über einen Stammbaum, der bis zum Jahre 1640 zurückreicht. Diese Familiengeschichte werde ich auf einer speziellen Seite erzählen.
Heute ist das Dorf Rutenberg in die Stadt Lychen eingemeindet. Es pflegt aber weiterhin seine eigenen Traditionen und ist im weiten Umkreis für seine schönen Dorffeste bekannt.
Rutenberg ist eine mitteralterliche Gründung aus der Zeit der deutschen Ostkolonisation (1134 - 1320). 1307 ist es zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Albrecht II. von Brandenburg wollte hier eine Grabeskirche für sich errichten lassen. Dazu kam es allerdings nicht, denn Albrecht II. stiftete das Zisterzienserkloster Himmelpfort. Rutenberg kam in den Besitz von Himmelpfort. Während der Bauzeit des Klosters sollen die Mönche hier ihren Aufenthaltsort gehabt haben. Durch Raubritter und den Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf stark verwüstet. Im Gegensatz zu Retzow muss wohl die im gotischen Stil errichtete Feldsteinkirche die Wirren überstanden haben, oder sie wurde wieder aufgebaut. Sie war wahrscheinlich eine einfache Saalkirche ohne Turm, denn dieser wurde erst später aus Backstein hinzugefügt.
Rutenberg war kein reiches Dorf. Eine Reisebeschreibung aus dem Jahre 1737 schildert es als das "allerärmste und allermiserableste Dorf in königlichen Landen". Der Acker sei sandig, kaltgründig und "sauerbeizig". Trotz alledem war die Pfarrstelle im 18. Jahrhundert sehr begehrt, und um ihre Besetzung gab es mehrfach großes Gerangel.
Eine Episode hat bis heute namentliche Spuren hinterlassen. Als Napoleon von den Russen zurück geschlagen wurde, und die russischen Truppen durch die Mark kamen, fand ein Bauer aus dem Dorf Menz in der Nähe von Fürstenberg/Havel einen russischen Kanonier verletzt auf dem Feld. Er nahm den armen Kerl mit nach Hause und pflegte ihn. Er konnte ihn aber nicht satt bekommen. Auf dem Fürstenberger Markt übergab er ihn dem Rutenberger Pfarrer, weil der auf der Suche nach einem Knecht war. So kam der junge Russe nach Rutenberg, verliebte sich in ein Himmelpforter Mädchen und wollte heiraten. Weil sein Name nicht bekannt war, wurde er nach seinem Fundort schlicht und einfach "Feldner" genannt. Der Russe wusste noch den Distrikt in Russland, aus dem er herstammte.
Der Rutenberger Pfarrer sandte einen Brief dorthin und erhielt die Geburtsurkunde. Der junge Russe blieb aber bei seinem deutschen Namen Feldner und heiratete. Seine Enkel waren später in unserer Gegend Töpfermeister mit Namen Feldner.
Auf dem ehemaligen Gutshof neben der Kirche befand sich bis Ende 1950 eine Brennerei, wo aus Kartoffeln Sprit hergestellt wurde. Viel Besuch erhält zur Zeit die Rutenberger "Kräuterhexe", die jederzeit leckere und gesunde Rezepte bereit hält.
Aus Rutenberg stammt eines der älteten Lychener Bauerngeschlechter. Die Familie Berg verfügt über einen Stammbaum, der bis zum Jahre 1640 zurückreicht. Diese Familiengeschichte werde ich auf einer speziellen Seite erzählen.
Heute ist das Dorf Rutenberg in die Stadt Lychen eingemeindet. Es pflegt aber weiterhin seine eigenen Traditionen und ist im weiten Umkreis für seine schönen Dorffeste bekannt.