Zu Besuch im Lehmann-Garten

Veröffentlicht auf von anais

Zu Besuch im Lehmann-Garten

Zwischen den "Tagen der Offenen Gärten" im Juni und im September treffen sich die teilnehmenden Gartenfreunde jedesmal zur ersten Auswertung und zum Informationsaustausch. Dieses Mal war Dr. W. Gerhardt und sein Mitarbeiterteam vom Lehmann-Garten auf dem Gelände des ehemaligen Joachimthalschen Gymnasiums in Templin Gastgeber.

Für uns alle war die lehrreiche Führung durch Steingärten, Staudenbeete und an Spezialkulturen sehr interessant. Selbst erfahrene Hobbygärtner haben so manches dazu gelernt. Im Garten sind vor allem sehr viele Kräuter zu bewundern, die in der Küche und in der Naturheilkunde Verwendung finden.

Mein Interesse galt z. B. der Sesam-Pflanze. Ich dachte immer zuvor, es wäre eine Getreideart. Aber nein - es ist eine hübsche, krautige Pflanze mit weißblauen, zarten Blüten. Zum ersten Mal sah ich auch den Buchweizen, eine beliebte Körnerfrucht seit frühesten Siedlungszeiten. Originell fand ich ein Beet, das in Gestalt eines liegenden Menschen angelegt wurde. Auf ihm sind die Heilkräuter genau an den Stellen gepflanzt, wo sie ihre positive Wirkung zeigen. Ich sah den Frauenmantel an der exakten Stelle und wusste sofort: Das Beet ist eine Frau.

Kurz etwas zur Geschichte des Gartens:

Der Garten wurde vom Lehrer und Botaniker Gustav Lehmann im Jahre 1912 als Schulgarten auf dem Territorium des Joachimthalschen Gymnasiums angelegt (zur Geschichte und Bedeutung des Joachimthalschen Gymnasiums bitte bei Wikipedia informieren.) Er diente zu Lehr- und Versuchszwecken. Für seine Verdienste wurde Gustav Lehmann 1913 der Titel "Professor" verliehen. Er starb 1928 und wurde in der Nähe seines Gartens beigesetzt. Seine Schüler haben ihn später mit einem Gedenkstein aus Granit im botanischen Garten geehrt.

In der DDR-Zeit, als in den Gebäuden das Institut für Lehrerbildung (IfL) untergebracht war, spielte der kleine botanische Garten keine Rolle. Erst 1988/89 wurde er wieder neu angelegt und ehrenamtlich geleitet von Dr. W. Gerhardt, ehemals Lehrer am IfL. Die Anlage ist ca. 2500 qm groß. Sie dient heute wieder Lehr- und Schauzwecken.

Detaillierte Hintergrundinformationen zu einigen der hier erwähnten Pflanzen findet Ihr auf der Seite meiner Blogfavoritin Archi http://archimeda1.ineineandrewelt.org

Zu Besuch im Lehmann-Garten
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B
Hallo Joachim,<br /> ich finde die Idee mit der Form der Anpflanzungen genial.<br /> Man muß bei der Betrachtung auf jede Einzelheit achten und wird bei jeder neuen Betrachtung überrascht. Der Besuch muß wirklich spannend gewesen sein.<br /> <br /> Was mich wunderte ist, dass dort kein &quot;Fußpilz&quot; wuchs....<br /> <br /> Gruß<br /> <br /> BG<br /> <br /> Gruß<br /> BG
Antworten
A
Hallo BG,<br /> die Heilkräuter auf ein Beet in Menschengestalt zu pflanzen ist vor allem sehr anschaulich. Stelle Dir aber vor, es gibt auch jede Menge Heilkräuter für Tiere. Da müssten die Gärtner Kühe, Hunde, Kaninchen etc. aus Erde formen. Das wäre eine Attraktion.<br /> Was den Fußpilz anbelangt, weiß ich nicht so recht. Vielleicht ist einer dort an diesem Nachmittag gewandert. Leider hatten alle Strümpfe und Schuhe an.<br /> Gruß<br /> Joachim
K
Hallo Joachim,<br /> <br /> das ist wieder ein sehr interessanter Bericht mit viel Lerneffekt. Ich bin leider wenig bewandert in pflanzlichen Dingen, werde aber immer wieder, auch durch Dich, dazu lernen. <br /> <br /> Uli hat auch viel Ahnung von Pflanzen und Kräutern und kann darum viel besser mit Dir darüber diskutieren als ich. Verzeih mir! <br /> <br /> Wir wünschen Dir ein schönes Wochenende und grüßen Dich herzlich. Frank natürlich auch, schon allein wegen seiner erotischen Stimme. Lach!<br /> <br /> Liebe Grüße, Katharina
Antworten
A
Hallo Uli,<br /> das hast Du sehr schön geschrieben, und ich bin voll Deiner Auffassung. Vielen Dank.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim
A
Hallo Joachim<br /> Hallo Kathy<br /> <br /> Lieber Joachim, <br /> ich danke dir sehr für die Verlinkung. Ich habe mich sehr gefreut. Du aber hattest mir erst die Idee her gezaubert. Deine Berichte sind wirklich klasse, obwohl das Wort &quot;klasse&quot; ziemlich abgedroschen ist. Einzigartig könnte zutreffend sein.<br /> <br /> Liebe Kathy, <br /> du hast andere Vorteile, die man bestimmt nicht anderswo findet. <br /> <br /> Ihr seid beide meine Blog-Freunde, und ich denke schon das Wort &quot;Blog&quot; davor zu streichen.<br /> Übrig bleibt Freunde - das ist mehr als man sich wünschen darf.<br /> <br /> Liebe Grüße, <br /> natürlich auch an alle anderen Freunde und Angehörige von Allen.<br /> <br /> Uli
A
Hallo Katharina,<br /> Uli weiß sehr viel über die Verwendung solcher Pflanzen und nicht nur für die Küche. Der Kommentar zeigt ja, dass sie sogar mit Pflanzen färbt. Sie ist sehr vielseitig.<br /> Ich freue mich, dass Du genau so wie ich, aus dem Lehmann-Garten wieder Neues erfahren hast.<br /> Frank werde ich heute abend per Telefon Deine Grüße übermitteln. Er wird sich freuen.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim
A
Guten Abend Joachim<br /> <br /> Dein Bericht ist wieder hochinteressant, und ich erlaube mir mal, meinen Blogeintrag mit deinem ein wenig zu erweitern.<br /> Wir hatte nämlich auch die Freude Buchweizen als Pflanze zu sehen, dazu auch den essbaren Amaranth.<br /> Sesam kannte ich auch noch nicht als Pflanze. Nun weiß ich, wie sie aussieht. Das ist echt spannend.<br /> <br /> Sehr toll finde ich das Kräuterbeet, und die Blumendame. Auf so etwas muss man erst einmal kommen. Meinen Respekt, den Gärtnern.<br /> <br /> Die Färberpflanzenecke ist fantastisch. Ich würde mich freuen, wenn du später noch Blüten-Bilder zeigen könntest.<br /> Gerade die Färberwau, bzw Färber-Distel ist sehr wertvoll. Der hohe Linolsäure und Vitamin E-Gehalt ist sehr wichtig. Interessant ist dazu, dass man aus dieser gelben Blüte mit roten Stippen zwei Farbstoffe, nämlich gelb und rot herausfiltern kann.<br /> Ich nutze oft Zwiebeln zum färben. Alte weiße Turnschuhe bekommen somit einen angenehmen gelblichen Farbton. Sie sind dann wieder ansehnlich.<br /> <br /> Wie ich die Färberpflanzen zum färben nutzen kann, weiß ich leider noch nicht. Man müsste sich mal erkundigen, ob die Farben ohne Imprägnierung haltbar bleiben.<br /> Die jetzigen Shirts sind oft mit Farben versehen, die giftig sind und Krebs auslösen. Ein wenig Zeitinvestion wird sicherlich sehr nützlich sein.<br /> <br /> Einen schönen Aben noch, <br /> und vielen Dank für deinen wertvollen Bericht und die hübschen Bilder.<br /> <br /> lg Uli
Antworten
A
Hallo Uli,<br /> ich freue mich, dass Du zu den Pflanzen weitere, gute Hinweise gegeben hast. Amaranth sät sich bei mir im Garten immer wieder von selbst aus. Es ist ein rot blühender mit roten Stielen. Man kann die Blätter wie Spinat zubereiten. Die Körner sind vor allem in Lateinamerika ein wichtiges Nahrungsmittel. Ich lasse immer einige Pflanzen als Zierde wachsen. Sie werden sehr hoch. Die Färberdistel hatte ich ebenfalls schon im Garten. Aber nur als Blütenpflanze. Ich färbe nicht selbst. Mit Zwiebelschalen hatte unsere Mutter früher Ostereier gefärbt. Wie solche Pflanzenfarben hergestellt werden, weiß ich nicht. Ich finde es gut, wenn Du Eure Kleidung wieder mit solchen Farben auffrischt.<br /> Ich danke Dir für den ausführlichen, lehrreichen Kommentar.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim