Die ehemalige Gutskapelle von Alt Placht

Die ehemalige Gutskapelle von Alt Placht - um 1700 erbaut - bildet gemeinsam mit den umstehenden mehr als 500 Jahre alten Linden eine ganz besondere reizvolle Idylle und ist ein Beispiel für Harmonie von Architektur und Natur. Das kleine Kirchlein wurde auf einem Kraftfeld errichtet, wo bereits eine jungslawische Kultstätte lag. Im Mittelalter stand dort eine Kirche inmitten eines Dorfes. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Ort durch Krieg verwüstet.
Charakteristisch für die ehemalige Gutskapelle sind die dicht gestellten Fachwerkstiele, die das stark ausladende Traufgesims des Satteldaches tragen. Die rechteckig stehenden Felder sind gelb verputzt. Die Bauweise ähnelt nordfranzösischen Fachwerkbauten. Sie wurde wahrscheinlich durch hugenottische Einwanderer im 17. Jahrhundert in die Mark Brandenburg gebracht.
1989 drohte die alte Kirche endgültig zu zerfallen. Menschen aus West und Ost, die den einzigartigen Wert des Bauwerkes erkannten, gründeten einen Förderverein zur Rettung dieses Kleinods. 1993 begann die Restaurierung der Kirche. 1994, zum Erntedankfest, fand zum ersten Mal wieder ein Gottesdienst statt.
Im "Kirchlein im Grünen" finden regelmäßig schöne kleine Konzerte statt. Die alte Gutskapelle liegt zwischen Lychen und Templin vor der Oberförsterei Alt Placht inmitten des Naturparks "Uckermärkische Seen". Sie ist wirklich einen Besuch wert.


Siehe auch mein Gedicht "Die Linde"

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