Ein Lychener Paradies
Hohenlychener Garten Eden.
Die heutigen Nachkommen von Adam und Eva haben sich trotz ständiger Versuchung durch Schlange und Apfel in der göttlichen Lychener Landschaft wieder ihre eigenen Paradiese geschaffen, aus denen sie sich von keiner höheren Gewalt vertreiben lassen.
Unternimmt der Winterwanderer an diesen Tagen in der Vorweihnachtszeit einen erfrischenden Spaziergang bei klarer, kalter Luft zum Hohenlychener Weinberg, so wird er voller Erstaunen und Bewunderung vor diesem Garten Eden stehen bleiben, ganz nahe herangehen, um nachzuschauen, was sich dort alles unter den Schneehauben verbirgt.
Der weihnachtliche Schmuck roter Schleifen, Kerzen und Wimpel, Mond und Sterne mit dem Weihnachtsmann in luftiger Höhe fallen sofort ins Auge. Adam und Eva haben ihr paradiesisches Heim auf das heilige Fest eingestimmt. Ihr Garten Eden steigt terassenförmig und in geschwungenen Serpentinchen den Hang empor. Engel und Putten schlummern noch unter der weißen Pracht.
Vielleicht werden sie am Heiligen Abend mit Hilfe eines elektronischen Klicks ihr "Jauchzet, frohlocket!" erklingen lassen. An dorischen Säulen vorbei, durch römisch-antike Torbögen hindurch wird dann ein sanfter Hauch von Frieden und Eintracht ziehen. Und die von Eis und Frost erstarrten Blätter der kunstvoll geschnittenen und gestylten Bäumchen und Sträucher werden vor Glückseligkeit erzittern- drei Tage lang wie wir Menschen - versöhnt mit uns selbst und der Welt.