Der geistige Vater eines geeinten Europas

Veröffentlicht auf von anais

Der geistige Vater eines geeinten Europas

Als geeintes Europa ist heute die Europäische Union (EU) anzusehen. Laut Wikipedia ist die Europäische Union ein Staatenverbund und eine Großmacht.

Großmächte habe in Geschichte und Gegenwart geistige Väter, die ideologisch wegweisend für Herausbildung solcher mächtigen Gebilde gewesen sind. Die USA zum Beispiel besitzen sieben Männer, die wegen ihrer Weisheit hohe Wertschätzung erfahren. Der bekannteste ist George Washington. Die frühere Sowjetunion verehrte Karl Marx und Wladimir Iljitsch Lenin, eine Zeit lang auch Stalin; China Mao Zedong, Indien Mahatma Gandhi.

Auf der Suche nach dem geistigen Vater der Europäischen Union traf ich auf Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi (1894-1972).

Als Sohn des österreichischen Diplomaten Heinrich Graf Coudenhove Kalergi und der Japanerin Mitsuko Aoyama wächst er vielsprachig und multikulturell erzogen auf dem elterlichen Schloss im böhmischen Ronsperg auf. Sein Leben als Schriftsteller, Philosoph. Politiker und Gründer der Paneuropa-Union wird beherrscht von der Vision eines vereinten Europas. Er erhielt als Erster den Karlspreis. Die Biografie ist auf Wikipedia im Internet nachzulesen. Kalergi wird jährlich auf einem Festakt - nicht öffentlich sondern in auserwähltem Kreis mit Vertretern der europäischen Elite - geehrt. Wenn ich gedanklich etwas auf ähnlichem Niveau suche, denke ich an die Bayreuther Festspiele.

Ich freue mich nun, dass ich den geistigen Vater gefunden habe, weil ich der Auffassung bin, dass ihn jeder Bürger der EU kennen sollte. Manche mögen ihn gerne in ihr Herz schließen, manche aber vielleicht nicht. Und deshalb schreibe ich hier für meine Leser, was ich über ihn erfahren habe.

 

1923 schreibt er sein programmatisches Buch „Pan-Europa“, 1925 erscheint als Erstveröffentlichung sein Werk „Praktischer Idealismus“.

Ich habe mir ein Exemplar des Buches „Praktischer Idealismus“ gekauft, weil mich Kalergis Gesellschaftsanalyse, also die Darstellung der gesellschaftlichen Kräfte und deren Wechselwirkungen zu seiner Zeit, besonders interessiert. Beim Lesen der ersten 31 Seiten war ich erstaunt und zugleich beeindruckt von der völlig anderen Sichtweise Kalergis im Vergleich zu meiner gewohnten Unterscheidung zwischen gesellschaftlichen Klassen und Schichten. Kalergi unterscheidet zwischen rustikalem und urbanem Menschen, d. h. Landmenschen und Stadtmenschen. Rustikalmensch und Urbanmensch sind nach seiner Auffassung Antipoden. Der Urbanmensch denkt anders, urteilt anders, empfindet anders, handelt anders als der Rustikalmensch. „Der Landmensch glaubt an die Gewalt der Natur über den Menschen – der Stadtmensch glaubt an die Gewalt des Menschen über die Natur“. Dem Rustikalmenschen gibt Kalergi solche Eigenschaften wie charakterstark aber geistig schwach. Dem Urbanmenschen schwach im Charakter und stark im Geist.

 Im Abschnitt 4, INZUCHT – KREUZUNG stellt er gleich zu Anfang fest: „Meist ist der Rustikalmensch Inzuchtprodukt, der Urbanmensch Mischling.

Kalergi kommt zu der Schlussfolgerung: „Der Mensch der fernen Zukunft wird Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlickeiten ersetzen.“

„Der Rustikalmensch ist konservativ wie die Natur – der Urbanmensch fortschrittlich wie die Gesellschaft. Aller Fortschritt überhaupt geht von Städten und Städtern aus.

Land und Stadt haben beide ihren spezifischen Adelstypus gezeugt: Blutadel auf dem Lande, Hirnadel in der Stadt. Willensadel steht gegen Geistesadel. Der typische Junker als Landadel verbindet ein Maximum an Charakter mit einem Minimum an Intellekt – der typische Literat als Geistesadel ein Maximum an Intellekt mit einem Minimum an Charakter. Der Landadel hat seine Zeit als Führungselite erlebt. Sie geht zu Ende. Aus dem Geistesadel der Städte erwächst die neue Elite, welche die Gesellschaft führen wird in ein vereintes Europa.

Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi lässt den Leser auf 200 Seiten an seiner eigenen, wenn nicht sogar eigenwilligen Sicht der Dinge und Verhältnisse in Europa teilhaben. In seinem Leben wird er zu einem aktiven Verfechter eines Pan-Europas, geführt von einer geistigen Elite.

1926 findet der erste Paneuropa-Kongress in Wien statt, auf dem die Paneuropa-Union als politische Bewegung gegründet wird. 1954 wird sie in Baden-Baden auf dem 6. Internationalen Paneuropa-Kongress neu konstituiert. Ihre Ziele finden mit der Bildung der Europäischen Union ihre Verwirklichung.

Ich vermute mal, Kalergi hat sich selbst als Vertreter des Hirn- oder Geistesadels empfunden. Einer seiner Kerngedanken wird heute sicherlich auf starkes Interesse stoßen, nämlich die Schaffung der europäischen Mischrasse. Während seiner Lebenszeit bis 1972 hatte Deutschland (BRD) Zuwanderung von Ausländern, die Arbeit fanden und sich hier eine neue Existenz aufbauen konnten, weil die BRD sie brauchte. Flüchtlingsströme, wie wir sie seit der Ära Merkel erleben, gab es zu jener Zeit nicht. Kalergi wird wahrscheinlich auch gehofft haben, dass sich Zuwanderer aus Afrika und dem Nahen Osten, die in Europa Arbeit finden, mit den Europäern vermischen würden, um die „eurasisch-negroide Zukunftsrasse“ – auch in Deutschland – zu erzeugen.

Die Situation hat sich allerdings im 21. Jahrhundert drastisch verändert. Migrantenpolitik wird global von der UNO, UN Population Division (Abteilung für Bevölkerungsfragen) gesteuert. In dem Bericht aus dem Jahr 2001 mit dem Titel „Replacement Migration“ wird der Bedarf an Zuwanderung u. a. für die BRD von mehr als 17 Millionen Migranten bis 2050 vorgeschlagen. Quelle: https://www.un.org/en/development/desa/population/publications/pdf/ageing/replacement-es-d.pdf

Die Aufnahme von Flüchtlingen für die Industrieländer wird in Quoten global geplant. Bevölkerungspolitik wird nicht mehr Nationalstaaten überlassen.

Migrantenströme in einem solchen Ausmaß wie gegenwärtig setzen sich nicht spontan in Bewegung. Sie werden durch Medien, Organisatoren, Propaganda und Versprechungen vorbereitet und ermöglicht. Falsche Hoffnungen und Illusionen auf ein besseres Leben in Europa werden geweckt. Die Ärmsten der Armen setzen sich in Bewegung nach Norden, riskieren dabei ihr Leben und landen in Flüchtlingsheimen ohne Chancen auf Integration, denn den Allermeisten von ihnen fehlen Bildung, Qualifikation und Landessprache. Sie bleiben auf unbestimmte Zeit ausgegrenzt und Opfer einer willkürlichen globalistischen Bevölkerungsverteilungs- und ersetzungspolitik. In wessen Interesse? Diese Frage wird sich der Leser sicher selber beantworten können, hoffe ich.

Ob sich Kalergi den Weg zu einer europäische Mischbevölkerung so vorgestellt hat? Ich glaube nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Kritische Meinungen

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A
Hallo Joachim<br /> Uff, was ein Thema ...<br /> <br /> Kalergis Grundgedanken vermindern sich heutzutage nur noch auf die Vermischung der Völker, weil ungebildete Menschen leichter zu lenken sind. Das ist politisch so gewollt, darum bekam A.M. den Kalergi-Preis.<br /> <br /> Kalergi selbst mag es am Anfang gut gemeint haben, aber mir persönlich stößt es sehr auf, dass jegliche Nationalität vermischt werden soll. Jeder Mensch sollte sein Heimatgefühl behalten und seine spezifische Nationalität ausleben dürfen. Ein friedliches Miteinander ist nur möglich, so lange der Bildungsstatus ähnlich ist. Wenn der Unterschied zu groß ist entsteht sonst beidseitig Neid, Gewalt und Gier, so wie man es nun täglich erleben kann.<br /> <br /> Falsche Versprechen sind es nicht alleine welche die Migranten anlocken. Es sind die duckmäuserischen Gutmenschen-Kriecher, die alles umsonst hergeben, nur um politisch korrekt zu sein. Wer hier rein kommt hat zu arbeiten. Jeder kann Müll entfernen, Unkraut zupfen oder zB Autos waschen. Es benötigt weder Putzkräfte um die Asylbehausungen zu reinigen, noch benötigt es Catering um sie zu verköstigen ! Ein Sprachkurs ist ein Muss und statt Taxi hat man sie anzuweisen, wie unsere Beförderungsmöglichkeiten funktionieren.<br /> <br /> Ich habe es ja bei mir schon oft geschrieben: Früher hat niemand Neger, Zigeuner oder Araber o.ä. gehasst, und es war trotz dieser Aussprache auch niemand beleidigt. Sie waren da, man hatte sich mit ihnen unterhalten, gleich gestellt und, wie in meinem Fall auch in engerer Freundschaft. <br /> Heute wechsele ich die Straßenseite, wenn mir ein Schwarzer entgegen kommt und der Hausmüll kommt bei Tageslicht in die Tonne.<br /> Das sollte nicht so sein, oder ?<br /> Es sollte auch nicht sein, dass man seinen Pass wegwirft, man darum nicht weiß woher er/sie/es kommt, aber das Smartphone ist noch da. So etwas ist alles überprüfbar, ebenso das echte Alter. Zudem sind die Strafen zu lasch. Es kann ja nicht sein, dass Migranten hier Bewährung bekommen, während die gleiche Strafe in ihrem Land so ausfallen würde, dass sie zweckdienlich, nämlich abschreckend und darum lernbar ist !<br /> <br /> Ein bildender Anfang wäre eine einheitliche Sprache, aber Esperanto, als damals gewollte Einheitsverständigung, klappt ja nicht einmal in Europa selbst.<br /> Frieden gibt es nur, wenn man sich verständigen kann. Was weiß ich denn wirklich, ob der Dolmetscher wortgetreu oder für sich sinnvoll übersetzt ...<br /> <br /> Kalergis Grundgedanken sind philosophisch nett gemeint, aber erst durchführbar, wenn sich Menschen untereinander tatsächlich gleich stellen, statt auszunutzen. Damit meine ich alle Rassen, also sämtliche Menschen. <br /> <br /> "Die Nichtzusammenarbeit mit dem Schlechten gehört ebenso zu unseren Pflichten wie die Zusammenarbeit mit dem Guten."<br /> Mahatma Gandhi<br /> <br /> lg Uli
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A
Guten Morgen liebe Uli,<br /> ich danke Dir vielmals für Deinen sehr gut durchdachten Kommentar. Ich teile alle Deine hier dargelegten Gedanken. Für sehr wichtig halte ich, dass sich die Europäer vehement gegen den Versuch, die Nationen auflösen zu wollen, widersetzen. Heimatgefühl ist eine wichtige Eigenschaft für einen charakterfesten Menschen. Bürger, die ihr Volk und ihr Vaterland in Schutz nehmen und verteidigen, sind Patrioten und keine Volksverhetzer und Rassisten. Ich habe mein ganzes Arbeitsleben lang mit Menschen aus anderen Kontinenten zusammengearbeitet und habe viele von ihnen als Freunde lieben und schätzen gelernt. <br /> Die Deutschen haben sich seit Jahrhunderten aus verschiedenen Völkerschaften zu einem Volk mit einer Kultur und vielen Gemeinsamkeiten trotz regionaler Eigenheiten entwickelt. Wer das heute leugnet, ist ein Geschichtsverfälscher mit destruktiver Ideologie. Ich bin davon überzeugt, dass es in Europa keine einheitliche eurasisch-negroide Mischbevölkerung geben wird. Die Europäer werden sich nicht aus freiem Willen mit dem heutigen Typ der Masseneinwanderung biologisch vermischen. Wenn es heute zu Ausschreitungen gegen Flüchtlinge kommt, so werden diese wohl in den wenigsten Fällen wegen ihrer Hautfarbe attackiert, sondern wegen ihrer sozialen Stellung, zu der sie hier durch die unmenschliche Migrationspolitik verdammt werden ( Sozialleistungen für Untätigkeit ). Wenn da offiziell von Rassismus gesprochen wird, so wird denn dieser Rassismus durch die zügellose Einwanderungspolitik provoziert. Wer nach Deutschland einwandern möchte, sollte Fachwissen, Fähigkeiten und Anpassungsvermögen mitbringen. Solche Leute aber gehen lieber in andere europäische Länder, in denen sie besser behandelt werden. Das, was hier in Deutschland passiert, ist eine humanitäre, wirtschaftliche, soziale und politische Katastrophe.<br /> LG Joachim